Power Hour: Wie du die Dinge endlich erledigt kriegst, die du schon viel zu lange aufschiebst

Angela Britt

Angela Britt

Power Hour Was?

Schiebst auch du gewisse Aufgaben von deiner To Do Liste von Woche zu Woche und erledigst sie einfach nicht?

Du kennst sie sicher: genau diese mühsamen Aufgaben, die du eigentlich mal machen solltest, aber wirklich absolut gar keine Lust drauf hast. Sie haben irgendwie nie Priorität auf deiner Liste, obwohl sie dir dein Leben erleichtern würden. Du hast sie ständig im Hinterkopf, auch wenn du dich nicht aktiv mit ihnen Beschäftigst. Das sind so Dinge wie zum Beispiel endlich deine Daten auf einer externen Festplatte zu sichern und zu organisieren, deinen Kleiderschrank auszumisten oder einen unangenehmen Anruf zu tätigen. Dann brauchst du dringend eine Power Hour!

Genau diese Aufgaben sind dann oft Monate- oder sogar jahrelang auf der imaginären To-Do-Liste im Kopf. Sie belasten dich mehr, als du vielleicht merkst. Denn genau solche unerledigten Aufgaben können dazu führen, dass du dich konstant gestresst fühlst. Der Gedanke „Ich sollte noch..“ ist dein treuer Begleiter und du lebst in ständiger Angst etwas Wichtiges vergessen zu haben.

Mir ging es Jahrelang genau so. Meine Master-To-Do List war endlos lange, und ich habe sie mir schon gar nicht mehr angesehen. Weil ich wusste: Da stehen so viele unangenehme Dinge drauf, die ich schon so lange hätte angehen sollen. Und obwohl ich die Liste vermieden habe, haben mich die unerledigten Aufgaben darauf permanent bedrückt und gestresst. Wenn mir plötzlich wieder ein Task von der Liste einfiel, stieg sofort das Gefühl der Panik und des schlechten Gewissens in mir hoch.

Doch dann habe ich ein System gefunden, wie ich mit diesen Aufgaben umgehen kann und sie wirklich erledige. In diesem Artikel stelle ich dir die Power Hour vor, das System, mit dem auch du dich von der Last deiner unerledigten Aufgaben befreien kannst.

“It’s a secret of adulthood: Nothing is more exhausting than a task you never start.”

Gretchen Rubin

Das Konzept der “Power Hour” stammt von Gretchen Rubin, aus ihrem Buch “The Happiness Project”. Auf der Suche nach einem zuverlässigen System, in dem man jene Aufgaben erledigt, die Stress verursachen, entwickelte sie die Power Hour. Sie beschreibt die Power Hour wiefolgt:

I decided to come up with a habit that would help me cross those items off my list. But what? How could a single habit cover a bunch of nonrecurring, unrelated to-do’s? Then I hit upon an idea. Once a week, for one hour, I’d steadily work on nagging chores. An hour felt like enough time to get stuff done, but not too long.”

Gretchen Rubin

Es geht also darum, sich regelmässig eine Stunde einzuplanen, in der man genau diese Aufgaben erledigt.

power-hour-definition

Was für Aufgaben gehören in deine Power Hour?

  • Hausarbeiten oder Dinge in deinem Zuhause, die dich stören (zum Beispiel das eine Bild das immer noch nicht aufgehängt ist oder etwas das man schon lange reparieren wollte)
  • Alles was du von deiner To Do Liste jeden Tag wieder mit in den nächsten nimmst und doch bisher nie erledigt hast
  • Tasks die keine Deadline haben und / oder sich immer wiederholen

Die ultimative Schritt für Schritt Anleitung für deine Power Hour

  1. Erstelle eine Power Hour Task List – so siehst du direkt auf einen Blick was noch zu tun ist (Integriere es in dein Notion, oder erstelle eine einfache Notiz auf dem Handy) Schreibe dir Alle (wirklich) alle Dinge und Aufgaben auf die dir einfallen. Alles wo du jemals gedacht hast “Das könnte oder sollte ich mal machen”. Auch wenn es noch so kleine Dinge sind. Denn diese kleinen Dinge sind oft die schlimmsten. Ein Beispiel von mir: Geldmünzen zur Bank bringen. Wäre eigentlich in 15 Minuten erledigt, trotzdem habe ich es bisher nie gemacht. Schreibe alles untereinander auf. Setze hier Prioritäten: Die Liste wird sehr warscheinlich erst mal sehr lange. Und ich bin mir sicher, da stehen jetzt sachen drauf, die du gar nicht wirklich machen musst. Überlege dir also bei jedem Punkt, ob er wirklich wichtig ist und inwiefern er dein Leben verbessern würde. Streiche nun alles was dir keinen Mehrwert bietet. Nun sieht die Liste sicherlich schon etwas weniger furchteinflößend aus. Die übrig gebliebenen Punkte sortieren wir nun nach Wichtigkeit. Brauchst du dabei hilfe: Lies dir hier die Punkte “Pareto Prinzip” und “Eisenhower Matrix” durch, zwei sehr hilfreiche Tools beim Prioritäten setzen. (Aritkel: Perfektionismus) evtl. auch integrieren?
  2. Plane deine Power Hour. Nichts ist schlimmer als wenn du in deiner Power Hour am Schreibtisch sitzt und gar nicht weisst womit du jetzt anfangen sollst. Dann kann es schnell passieren dass schon 30 Minuten um sind bevor du dich überhaupt entschieden hast. Die Powerhour muss effektiv genutzt werden, ansonsten kannst dus gleich bleiben lassen. Mache dir also einen klaren und realistischen Plan, welche Tasks du in welcher Reihenfolge in der Stunde erledigen möchtest. Plane dir die Stunde auch fix in deinen Terminkalender ein.
  3. Stelle dir einen Timer auf eine Stunde. Setze dir selbst das Commitment dich für diese Stunde auf diese unliebsamen Tasks zu fokussieren und dich nicht abzulenken. Leg dein Handy in ein anderes Zimmer, schliesse dein Emailprogramm und blocke dir die Stunde. Du wirst dir selbst danach dankbar sein, diese Dinge endlich erledigt zu haben. Wenn dir die Motivation fehlt: Stell dir vor wie geil es sich danach anfühlen wird, diese Tasks endlich von deiner Liste streichen zu können.
  4. Feiere deine Erfolge! Plane dir eine kleine Belohnung für deine Power Hour ein. Das kann ein Spaziergang sein, ein besonderer Tee oder 30 Minuten Lesezeit für dich. Was auch immer dich motiviert und dir ein gutes Gefühl gibt 🙂
  5. Wiederholen Am besten funktioniert die Power hour wenn du sie dir jede Woche zur gleichen Zeit einplanst. Mache es dir zum Ritual. So kann es auch gar nicht mehr passieren dass diese Tasks über mehrere Monate nicht erledigt werden, weil du dir jede Woche Zeit dafür nimmst. Denn je länger man solche Tasks nicht erledigt, desto grösser und beängstigender werden sie. Also plane dir diese Zeit wöchentlich für dich ein, um “on top of things” zu bleiben. Wöchentlich ist optimal, wenn dir das nicht möglich ist versuche sie aber mindestens einmal im Monat einzuplanen.
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Zusatztipp: Perfektionismus ausschalten!

Gerade für diese Aufgaben ist es extrem wichtig den inneren Kritiker und den Perfektionismus auszuschalten. Ansonsten verlierst du dich in Details und die Stunde ist schneller um als du denkst. Diese eine Email muss nicht Perfekt sein, erinnere dich immer an das wichtigste Motto für alle Perfektionisten: DONE IS BETTER THAN PERFECT. Es handelt sich hier um Tasks die du einfach endlich erledigen musst. Und um keine Meisterwerke. Also mach es einfach. Fällt dir schwer? Dann lies dir hier meine weiteren Tipps für Perfektionisten durch.

Praxistool: Get Shit Done Glas

Dieses Tool habe ich neulich für mich entdeckt. Die Idee ist mir ganz spontan gekommen. Ich erkläre dir nun, wie dir ein einfaches Einmachglas dabei helfen kann, deine Aufgaben endlich zu erledigen. Ich nenne es das Get Shit Done – Glas:

Dazu schneidest du dir Papier in kleine, gleich grosse Zettel. Darauf schreibst du nun alle deine Aufgaben die du mal machen solltest. Die Zettel faltest du nun und steckst sie in das Glas. Nun ist dein Get Shit Done Glas auch eigentlich schon fertig. Stelle es nun an einen Ort in deiner Wohnung, wo du es immer gut siehst. Wenn du nun einmal eine Stunde Zeit hast (oder an einem festen Wochentag deine Powerhour durchziehst) ziehst du dir einen Zettel aus dem Glas. Und diese Aufgabe erledigst du dann einfach, ohne wenn und aber. Da musst du dir nicht überlegen, ob das gerade sinn macht oder ob du nicht doch zuerst etwas anderes machen solltest. Denn diese Zweifel, Ausreden, Überlegungen sind es meistens, die uns schlussendlich davon abhalten die Sache endlich zu erledigen.

Viele dieser Aufgaben sind meistens gar nicht so schlimm oder aufwändig, wenn man sie einfach machen würde.

Versuche herauszufinden, was es ist, das dich von dieser Aufgabe abhält. Meist gibt es ein spezifisches Hindernis oder eine Angst, die dich blockiert. Sobald du das überwunden hast, ist die aufgabe gar nicht schwierig.

Die Aufgaben sind so anstrengend, weil man ständig daran denken muss und sich denkt “das darf ich nicht vergessen” aber es zieht sich so lange weil mans nie macht. Es ist anstrengend sich etwas so lange zu merken und ständig daran zu denken. Der Gedanke an die Aufabe alleine schüttet schon Stresshormone aus.

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Fazit

Es ist extrem anstrengend, Aufgaben wochenlang vor sich her zu schieben und die unerledigte Aufgabe kann dich mental belasten. Es ist aber auch anstrengend, diese Aufgaben zu erledigen. Also nutze die Kraft von Batching und Momentum und erledige mehrere solche Aufgaben auf einmal. Blockiere dir eine Stunde im Kalender, in der du so viele von diesen Aufgaben wie möglich erledigst. Wenn du dir regelmässig eine solche Powerhour einplanst, dann können sich auch nicht mehr so viele Aufgaben länger ansammeln.

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